Montag, 7. September 2015

Alle Menschen waren Flüchtlinge - irgendwann

blogger für flüchtlinge
„Blogger für Flüchtlinge” ruft auf, Flagge zu zeigen und „einen Artikel zum Thema zu schreiben”. Unter dem link dorthin finden sich weitere Informationen, wer wie wo helfen kann.

Über lokale Aktivitäten und Hilfsmöglichkeiten finden sich Informationen bei Facebook. „Darmstadt für Flüchtlinge” hat die Herausforderung der Zuweisung von hunderten von Flüchtlingsfamilien nach Darmstadt mit ehrenamtlicher Arbeit vorbildlich gemeistert, und unter Asylkreis Pfungstadt berichtet Halima Gutale aus Pfungstadt.

Und der Hessische Rundfunk hat zum hashtag #peoplelikeme hier ein Angebot eingestellt, wo benötigte Hilfe recherchiert werden kann. 


Kapelle auf der Ufenau
Das ist ein kleines romanisches Kirchlein auf der Insel Ufenau im Zürichsee.

Um 1300 lebte dort Albert Heusser, und das ist mein frühester bekannter Vorfahr.

300 Jahre später, um 1608, hat seine Nachfahrin Margareta Heusser aus Hombrechtikon den ersten mir bekannten Brunner in meiner Ahnenreihe, Hans Heinrich Brunner aus Wolfhausen/Grüningen am Zürichsee, geheiratet. Dessen Sohn, der auch Hans Heinrich hieß, ist nach dem Dreissigjährigen Krieg mit seiner Frau Judith Kunz und einigen Verwandten im Odenwald eingewandert. Sie ließen sich im Odenwalddorf Fränkisch-Crumbach nieder, das seit den 1640er Jahren in Folge der Kriegsverwüstungen ausgestorben war. Die Schweizer Wirtschaftsflüchtlinge begründeten eine muntere Schar von Odenwälder Brunners, die sich mit den ansässigen Odenwäldern versippten und verschwägerten.

Seine Heimat verlassen, um woanders sein Glück zu suchen, ist nicht neu.
 

„Etwas besseres als den Tod finden wir überall”


ist das Motto der Bremer Stadtmusikanten, die ja selbst eine Metapher für Auswanderung aus Armut und Bedrängnis sind.

In jeder von uns steckt diese Erfahrung, die Weltgeschichte hat wohl kaum eine Familie über zig Generationen sicher und satt am gleichen Ort leben lassen. Und diese kollektive Erinnerung  muss uns Ansporn und Rechtfertigung sein, allen, die diese Erfahrung zufällig gerade jetzt machen müssen, beizustehen.